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Bruce Springsteen: Western Stars – Songs From The Film

Western Stars – Songs From The Film, Bruce Springsteen spielt die Songs live vor Publikum.

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Western Stars - Songs From The Film Bruce Springsteen, Western Stars - Songs From The Film. Bildrechte: Columbia Records

Nachdem Bruce Springsteen sein aktuelles Countryalbum „Western Stars“ veröffentlichte, wurde ihm klar, dass er mit diesen Songs wohl nicht auf Konzertreise gehen würde. Da der „Boss“ aber vor allem ein Livekünstler ist, scharte er einige Musiker und ein paar Streicher um sich, lud sie in seine 100-jährige Party-Scheune seines Anwesens Stone Hill Farm in Colts Neck, New Jersey, ein und performte mit ihnen die Lieder des Albums auf der kleinen Bühne, angereichert mit Geschichten zu seinen Songs und aus seinem Leben. Das alles ist zu sehen im gleichnamigen Film, bei dem Springsteen auch zum ersten Mal Regie führte, und zu hören auf dem nun ebenfalls veröffentlichten Livealbum Western Stars – Songs From The Film.

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Für Springsteen, der nun auch schon die Schallmauer von 70 Lebensjahren durchbrach, sind die Lieder eine Reise in die amerikanische Seele und der Blick in ein Leben, das versucht die beiden vorherrschenden gegensätzlichen Aspekte im Dasein der US-Amerikaner, nämlich Einzelgängertum und das Verlangen nach Gemeinschaft zu beleuchten und in Lieder zu fassen. „In den Songs geht es darum, seinen Frieden damit zu machen, dass zum Leben auch der Schmerz und die Schwere dazugehören, aber dass man es trotzdem genießen und tiefe Zufriedenheit finden kann“, erklärt der Sänger, der zu den weltweit erfolgreichsten Rocksängern zählt, 20 Grammys und viele weitere Auszeichnungen für sein Wirken in der Vitrine stehen hat, und der musikalisch nie stehen blieb, sich stets weiter entwickelte und der sich ernsthaft nicht nur mit Rockmusik beschäftigt, sondern auch überzeugende Folk-Alben ablieferte und sich im Country bis Americana scheinbar ebenso zuhause fühlt. Dabei ist er musikalisch so überzeugend, wie nur wenige andere Musiker, die diesen Spagat wagen, sich auch mal aus der angestammten und (sicher) erfolgreichen Wohlfühlzone wagen.

Natürlich entfernt sich der Boss nicht soweit von seinem Terrain, dass es ihm seine Fans übel nehmen und mit Ignoranz strafen könnten. Wenn er Lieder wie „Tucson Train“ oder „Sleepy Joe’s Cafe“ singt, die mit eingängigen Countrymelodien ausgestattet sind und leicht ins Ohr gehen, nimmt man es ihm auch künstlerisch ab. Springsteen hat eine hohe Credibility und Authentizität, die nicht nur seine Fans akzeptieren und schätzen. Natürlich darf man ihm auch manches Mal eine gewisse „Schwülstigkeit“ vorwerfen, die auch mal bis hin zu kitschigen Sounds reicht, vor allem angesichts von dominierenden Streichern („Chasing Wild Horses“, „There Goes My Miracle“), die den Klang rockmusikalischer Instrumente aufweichen, seichter und gefälliger machen. Doch der Boss darf das!

Bruce Springsteens Affinität zur traditionellen amerikanischen Musik, seine Hinwendung in regelmäßigen Intervallen zu Country und Folk, beschreibt er selbst damit, dass er aufwuchs mit Western im Fernsehen, mit Männern wie Henry Fonda und Gary Cooper. Zu seinen musikalischen Einflüssen zählt er auch Glen Campbell, dessen Riesen-Hit „Rhinestone Cowboy“ er als Zugabe mit auf das Album packte. Musikalisch kein Experiment, doch für den Künstler in dieser Form schon etwas ungewöhnlich.

Neben aller Euphorie und Lob muss man aber auch konstatieren, dass die Atmosphäre eines Livekonzertes vor Publikum bei diesem Album kaum auf den Zuhörer überspringt. Sanftes Klatschen am Ende eines Liedes läßt den Hörer nicht unbedingt eintauchen in eine wohlige Konzertatmosphäre. Dies ist aber kein Alleinstellungsmerkmal dieser Produktion. Heutzutage muss eine solche Aufnahme – offensichtlich, gewisse Ansprüche und Vorgaben auf hohem Niveau erfüllen. Gekreische und selbst Beifall stören dabei nach Ansicht der verantwortlichen Labelmanager nur. Womit sonst wäre es zu erklären, dass viele sogenannte Livealben um ihrer Authentizität beraubt werden, die oft durch spontanen Applaus, Zwischentexte und Ansagen entsteht? Dennoch ist auch dieses Album uneingeschränkt empfehlenswert, offenbart es doch eine Seite des prominenten Rockers, die oft vergessen wird und im Halbdunkel der Wahrnehmung bleibt.

Western Stars – Songs From The Film: Das Album

Western Stars – Songs From The Film

Titel: Western Stars – Songs From The Film
Künstler: Bruce Springsteen
Veröffentlichungstermin: 25. Oktober 2019
Label: Columbia Records
Vertrieb: Sony Music
Formate: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 57:22 Min.
Tracks: 14
Genre: Country, Folk, Westcoast Pop

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Trackliste: (Western Stars – Songs From The Film)

01. Hitch Hikin‘
02. The Wayfarer
03. Tucson Train
04. Western Stars
05. Sleepy Joe’s Café
06. Drive Fast (The Stuntman)
07. Chasin‘ Wild Horses
08. Sundown
09. Somewhere North Of Nashville
10. Stones
11. There Goes My Miracle
12. Hello Sunshine
13. Moonlight Motel
14. Rhinestone Cowboy

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.