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Rosanne Cash – „The List“: Zurück zu den Wurzeln

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Sie ist Johnny Cashs Tochter und hat von ihm nicht nur das musikalische Talent und einen kritischen Kopf geerbt, sondern auch eine Liste mit „100 essential country tunes“. 12 davon veröffentlicht Rosanne Cash nun am 06. Oktober 2009 auf ihrem neuen Album „The List“. Porträt einer Grenzgängerin zwischen Country und Singer-/Songwriting.

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„The List“ ist ein Projekt wie es in der amerikanischen Populärmusik eigentlich momentan nur wenige Künstler stemmen können. Rosanne Cash, eindeutig die Begabteste unter den Sprösslingen der Cash-Familie, ist auch die nachdenklichste und sensibelste. Eine, die zugleich Bodenhaftung, Tiefgang und gedankliche Höhenflüge in sich vereint. Eine, die sich ihrer Verantwortung als amerikanische Künstlerin stellt und mittlerweile auch mit der Bürde eine Tochter des großen Johnny Cash zu sein, ihren Frieden gemacht hat. Auch deswegen ist dieses Album jetzt möglich geworden.

Rosanne Cash, The ListMit dem Nashville-Establishment dagegen – und da ist sie ganz des Vaters Tochter – steht sie unvermindert auf Kriegsfuß. 1979 schafft sie mit drei Top 30 Country-Hits, alles Single-Auskopplungen aus ihrem Album „Seven Year Ache“, den Durchbruch in der Country-Szene. Mit ihrem Ehemann Rodney Crowell als Produzent gelingt ihr in der Folgezeit eine Reihe von weiteren Erfolgen in den Country-Charts, für „Rhythm and Romance“ erhält sie 1985 einen Grammy.

Anfang der 90er kriselt es in ihrer Ehe und mit „Interiors“ (1990) und „Wheels“ (1993) veröffentlicht sie eher introspektive, Singer-Songwriter-Alben. Mittlerweile hatte sie sich von Nashville – in dem sie sich eigentlich nie richtig aufgenommen fühlte – völlig entfremdet, von Rodney Crowell getrennt und war nach New York gezogen. Rosanne Cash wollte sich nicht in die „Music-City-Hits-Nische“ begeben. Ihre Auffassung von Country-Musik ist breiter angelegt, als das der Major-Nashville-Labels und der Format-Radios.

In New York bereichert Sie die vielfältige Singer-Songwriter-Szene und heiratet 1995 John Leventhal, der ihr fortan auch als Produzent und Arrangeur zur Seite steht. In dieser Zeit beginnt sie auch zu schreiben.1998 beginnt sie mit Leventhal mit den Aufnahmen für das Album „Rules of Travel“. Da sie jedoch in Folge einer Krankheit vorübergehend ihre Stimme verliert, konzentriert sie sich auf die Literatur. Erst 2003 kann das Album fertig gestellt werden, der berührende Höhepunkt der Platte ist das Duett „When September Comes“ mit ihrem Vater.

Die Idee zu „The List“ kam ihr, als Sie 2006 auf Promo-Tour für ihr letztes Album „Black Cadillac“ war, dem Grammy-nominierten Songzyklus, in dem Sie über den Verlust ihres Vaters, ihrer Mutter und ihrer Stiefmutter reflektiert. Damals hatte Rosanne auf der Bühne davon erzählt, wie ihr der Vater 1973 diese Liste gab, als sie 18 war und statt Country lieber die Beatles, Rock aus Südkalifornien und sonstige Popmusik hörte. Johnny sagte ihr damals, diese Liste wäre ihre Erziehung und sie solle die Songs alle spielen lernen. Und so lernte sie alte Folkballaden ebenso wie die Songs von Woody Guthrie, Jimmie Rodgers, Hank Williams, Bob Dylan und natürlich der Carter Family.

Mit „The List“ liefert sie nun einen Beitrag zur Selbstbesinnung der Country-Musik und legt die „Roots“ des Genres bloß: Die Musik der Menschen aus den Appalachen, der Blues des Mississippi-Delta, die frühen Folk-Songs, die Protestsongs, aber auch Gospel und moderne Country-Musik. Eine Musik, die, so Rosanne Cash, wichtig ist, bewahrt zu werden: „Diese Liste ist nicht nur ein persönliches Vermächtnis, sondern ich habe gemerkt, dass sie auch ein kulturelles Vermächtnis ist und für unser Verständnis darüber, wer wir als Amerikaner eigentlich sind, genauso wichtig ist wie der Bürgerkrieg oder die Rocky Mountains.“

Im Sommer beendete sie ihre Aufnahmen der 12 ausgewählten Songs. Für Produktion und Arrangements zeichnet einmal mehr John Leventhal verantwortlich. Zudem wird das Projekt durch die Mitwirkung prominenter Gastmusiker wie Elvis Costello, Bruce Springsteen, Rufus Wainwright und Jeff Tweedy geadelt. Mit letzterem beispielsweise ist ihr eine sehr berührende Fassung von „Long Black Veil“ gelungen.

Mitte September wird Sie die Songs der Platte erstmals live zu Gehör bringen. Sie wird dafür sogar nach Nashville zurückkehren. Die Einladung zum Konzert von „Country Music Hall of Fame and Museum“ und „Broadcast Music Inc. (BMI)“ begreift Sie denn auch als Möglichkeit zur Reminiszenz an das Vermächtnis ihres Vaters, als auch an die Künstler der Songs, die sie neu interpretiert hat, sowie an die Songs selbst. Die BMI dankt sie damit für den langjährigen Schutz ihrer Rechte als Musikerin und Performerin.

Alles in allem also genug Gründe für die Vorfreude auf ein außergewöhnliches Album einer außergewöhnlichen Künstlerin!

   
The List
CD: „The List“
Erscheinungsdatum: 2009
Label: Manhattan

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Trackliste:

01. Miss The Mississippi And You
02. Motherless Children
03. Sea Of Heartbreak ( mit Bruce Springsteen)
04. Take These Chains From My Heart
05. I’m Movin‘ On
06. Heartaches By The Number (mit Elvis Costello)
07. 500 Miles
08. Long Black Veil (mit Jeff Tweedy)
09. She’s Got You
10. Girl From The North Country
11. Silver Wings (mit Rufus Wainwright)
12. Bury Me Under The Weeping Willow

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Über Thomas Waldherr (806 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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