TV-Tipp: Merle Haggard – Learning To Live With Myself (RBB)
Das RBB Fernsehen zeigt am Donnerstag, den 9. Dezember 2010, ab 23:30 Uhr das Porträt Learning To Live With Myself welches sich mit der „Country Music“-Ikone Merle Haggard befasst. Auf dem diesjährigen Münchner Filmfest zählte die Dokumentation zu den Highlights des Programms. Drei Jahre begleitete Gandulf Hennig den Mann, der für ihn „einer der größten Poeten des 20. und 21. Jahrhunderts“ ist. Er hat mehr Number-One-Hits auf seinem Konto als Elvis Presley oder Frank Sinatra und zählt vier amerikanische Präsidenten zu seinen Fans.
Für seinen Dokumentarfilm folgte Filmemacher Gandulf Hennig, u.a. der Porträtist von Gram Parsons (Fallen Angel: Gram Parsons), über drei Jahre lang mit der Kamera Merle Haggard auf seinen Konzertreisen und interviewte zahlreiche Künstlerkollegen und Weggefährten Haggards, u.a. Keith Richards, Kris Kristofferson und den Schauspieler und Komponisten Robert Duvall.
Zusammen mit Haggard begibt sich Hennig auf die Suche nach dem umgebauten Eisenbahnwagon, dem „Boxcar“, in dem Haggard als Kind armer Wanderarbeiter in den 1930er- und 1940er-Jahren in Bakersfield, Kalifornien, aufwuchs. Dieses Boxcar ist Haggards „Rosebud“ und steht für die Suche nach einem vergangenen Amerika, und die Konfrontation mit dem, was heute noch davon übrig geblieben ist: ein Wendepunkt in Haggards Leben und der herzergreifende Höhepunkt des Films“ (aus dem Katalog: Filmfest München 2010).
Nicht nur für den Porträtisten Gandulf Hennig zählt Haggard unter den Musikern zu den größten Poeten des 20. Jahrhunderts: Er wird auch von vielen seiner Kollegen als der größte Songwriter aller Zeiten verehrt. Seine autobiografisch gefärbte, melancholische, oft dunkle und komplexe Lyrik erzählt von Einsamkeit, Verlust und der (oft vergeblichen) Suche nach einem besseren Dasein, und dennoch werden seine Songs auch und vor allem von den sogenannten einfachen Leuten“ geliebt, weil sie als authentisch und ungekünstelt wahrgenommen werden. Seine frühen Jahre verlebte Merle Haggard – Jahrgang 1937 – mit den Eltern und zwei Geschwistern in einem umgebauten Güterwagen.