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Cody Johnson: Cowboy Like Me

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Während sich etablierte Countrystars zunehmend von ihren Wurzeln lösen und dem Mainstreamdiktat unterordnen, gibt es eine Handvoll junger Künstler, die traditionelle Werte in ihrer Performance bewusst in den Vordergrund stellen. Dass Tradition keineswegs angestaubt sondern frisch und trendy interpretiert werden kann, beweist der Texaner Cody Johnson auf seinem neuen Album Cowboy Like Me.

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Vorweggenommen handelt es sich bei „Cowboy Like Me“ um eine der authentischsten und mitreißendsten Countryveröffentlichungen der letzten Jahre, dem ein größerer Empfängerkreis über die Grenzen des Lonestar-States hinaus zu wünschen wäre.

Bereits auf seinem letzten Album „A Different Day“ konnte der ehemalige Gefängniswärter aus Huntsville mit Nummer-Eins-Hits wie „Ride With Me“ und „I Don’t Care About You“ die Red Dirt-Fangemeinde auf seine Seite ziehen und damit den regionalen Karrieredurchbruch verzeichnen. In einer Mischung aus Einflüssen von Chris LeDoux und Garth Brooks zählt Cody Johnson zu den Interpreten, deren Stageperformances die altehrwürdigen texanischen Tanzhallen in wahre Powerhäuser verwandeln.

Auf seinem nun dritten Album „Cowboy Like Me“ setzt er diese Entwicklung fort und präsentiert einen Sound, der vom Local Radio förmlich verschlungen werden dürfte und sich trotz dosierter Pop-und Rockeinflüsse unmissverständlich als Real Country zu erkennen gibt. Dabei versteht Cody Johnson den Begriff Cowboy keineswegs als nostalgische Attitüde, sondern als bodenständige Grundeinstellung eines Mannes, der die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen weiß.

Eine erste Kostprobe bietet die Leadsingle „Dance Her Home“, die sich auf dem unaufhaltsamen Weg an die Spitze der Radiocharts befindet. Dabei gelingt es auf diesem rhythmischen Honkytonkfeger spielend, die Klassiker Fiddle, Banjo und Pedal Steel mit packenden Gitarrenriffs in Einklang zu bringen. „Me And My Kind“ ist ein unwiderstehlicher „Dance Hall Ditty“ mit einer charmanten Textstory über eine verflossene Beziehung und den damit verbundenen Western Lifestyle. Song Nr. 3 „Lucky“ stammt ausnahmsweise nicht aus Johnsons eigener Feder. Durch die Zuarbeit von Songwriterprofi Ben Hayslip („Honey Bee“, „Gimmie That Girl“ u.a.) ist der texanische Stallgeruch weitgehend neutralisiert worden und damit die Basis für einen dynamischen, breiter angelegten Smash-Hit entstanden.

Nach dieser Überdosis Energie wird im weiteren Verlauf deutlich, dass Cody Johnson auch in der Erzählung bodenständiger Textstories eine ausgewiesene Stärke besitzt. Die prägnanten Textläufe in der Blue-Collar-Hymne „Proud“, das inständige Bekenntnis zur Familie in „Baby’s Blue“ und die tiefgründigen Reflektionen über die Kehrseiten des Cowboylebens in dem Titelsong legen die andere Seite des Stimmungsmachers aus East Texas offen. Auf der Stimmungsskala ganz oben liegt hingegen Song Nr. 6, „Bottle It Up“, der auch als arenatauglicher Partytune auf gepflegten Fiddleeinsatz nicht verzichten mag. „Give A Cowboy A Kiss“ ist ein weiterer Dancing-Smasher, der in ein packendes 80-sekundiges Instrumental-Outro übergeleitet wird. Neben dem Countryrocker „Hurtin'“ (erinnert an Johnsons ersten Nr. 1-Hit „Pray For Rain“), dem leicht-bluesigen „Never Go Home Again“ und dem Upbeat-Funsong „If I Were You“ darf Track Nr. 10 „Holes“ nicht unerwähnt bleiben. Bei diesem tiefgründigen Seelenstriptease ist jede Menge Pathos im Spiel und das in musikalisch großartiger Verpackung. Dieses Bekenntnis über die „Löcher, die das Leben reißt“ steht im Rahmen der genannten Song-Highlights qualitativ ganz weit oben. Dass sich Cody Johnson mit dem Akustik-Spiritual „In The Garden“ noch einen Bonussong gegönnt hat, in dem seine Eltern Sheila und Carl als Talentquelle überzeugen dürfen, gibt diesem erstklassigen Machwerk eine weitere charakteristische Facette hinzu.

Alles in allem sollte „CoJo“ im Dienste der Countrytradition mit „Cowboy Like Me“ ein nachhaltiges Erfolgsprojekt abgeliefert haben. Blicken wir in Richtung Nashville, so scheint nach dem Abtritt von Brooks & Dunn mit Ausnahme von Justin Moore (unter Umständen noch Randy Houser) zur Zeit kein New-Countryinterpret bereit und in der Lage zu sein, das moderne Cowboyimage derartig twangy, authentisch und musikalisch geschmeidig zu bedienen.

Fazit: Cody Johnson hat das Jahr 2014 mit einem Paukenschlag eröffnet. „Cowboy Like Me“ strotzt vor Energie und Originalität und ist ein Paradebeispiel für eine stilsichere, zeitlose Countryproduktion. In dem aktuellen, Pop-Rock-überlagerten Radioumfeld bildet der Mann aus den texanischen Piney Woods einen stilistischen Gegenpart, bei dessen Performance jegliche Sorge um die Zukunft der Countrymusik wie verflogen erscheint. Auch wenn das Jahr gerade erst begonnen hat, scheint ein Rückblick auf die Top-Alben 2014 ohne „Cowboy Like Me“ schon heute unvollständig.

Das aktuelle Album Cowboy Like Me von Cody Johnson – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

Cody Johnson - Cowboy Like Me

Künstler / Albumtitel: Cody Johnson – Cowboy Like Me
Format / Label / Veröffentlicht: Digital (K.I.C., 2014)

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Trackliste:

01. Dance Her Home
02. Me And My Kind
03. Lucky
04. Proud
05. Baby’s Blue
06. Bottle It Up
07. Cowboy Like Me
08. Hurtin‘
09. (I Wouldn’t Go There) If I Were You
10. Holes
11. Give A Cowboy A Kiss
12. Never Go Home Again
13. In The Garden (Bonus Acoustic Track)

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Über Bernd Wenserski (602 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: New Country. Rezensionen und Specials.
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