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Miranda Lambert: Platinum

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Am 3. Juni 2014 erscheint es endlich: Miranda Lamberts fünftes Studioalbum „Platinum“. Seit 2010 in jedem Jahr zur besten Countrysängerin gewählt zu werden, kann Segen und Fluch zugleich sein. Denn die Erwartungen in Bezug auf die neue Musik der Miranda sind gestiegen. Sie hat vor fast drei Jahren ihr letztes Album veröffentlicht und sich für Platinum Zeit gelassen. Also hat sich das Warten für uns gelohnt?

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Meine erste Antwort: Ja, Miranda war fleißig, denn das Album bietet 16 Titel. Sie habe Schwierigkeiten bei der Auswahl gehabt und auf manche Titel nicht verzichten wollen, berichtet Miranda. Und die zweite Antwort: Ja, denn schon beim ersten Anhören wird deutlich, dass dieses Album wunderbar vielfältig ist. Balladen, rockige Songs, fetzige und witzige, aber auch nachdenkliche Lieder sind dabei, ich hätte wie Miranda auf keines der 16 Lieder verzichten mögen!

Picken wir mal die absoluten Highlights raus: Miranda singt mit Countrylegenden wie den Time Jumpers und Vince Gill einen alten Tom T. Hall-Titel „All That’s Left“, reiner Hörgenuss. Das Duett mit ihrer größten „Rivalin“ als weiblichem Superstar Carrie Underwood „Somethin‘ Bad“ ist modernste Rockcountrymusik, mit Echoeffekten, lauter Percussion und ich bin sicher, die beiden können damit die Bro-Brothers-Fraktion aufmischen. Mit dem Harmoniegesang der Vier von Little Big Town gelingt ein schöner, melodischer Song, ganz nostalgisch, damals als wir noch rauchten „Smokin‘ And Drinkin'“. Auch mit der aktuellen Single „Automatic“ blickt Miranda zurück. Sie beklagt, dass wir vergessen haben, dass manche Dinge, die heute automatisch und seelenlos funktionieren, früher mit der Hand gemacht werden mussten, zum Beispiel Briefe schreiben und tagelang auf Antwort warten. Die weibliche Perspektive wird in vielen ihrer Titel deutlich: Sie könne und wolle über Bier und Trucks nicht singen, erklärt Miranda – also bietet sie Lieder an wie den Titelsong „Platinum“. Dieser Titel enthält, was ich bei den Truckbiermädchen besingenden Jungs oft vermisse – Humor und Selbstironie: „Was dich nicht umbringt, mach dich blonder“, singt sie und spielt mit dem Platin ebenso auf millionenfach verkaufte Platten wie gefärbte Haare an.

Ohne Illusionen singt sie in „Gravity’s A Bitch“, frei übersetzt mit „Die böse Schwerkraft“, über die Plagen des Älterwerdens. Obwohl Miranda gerade erst mal 30 Jahre alt geworden ist, kennt sie das Schicksal, das sie erwartet. Die Spannkraft des jungen Körpers wird nachlassen, die Schwerkraft fordert ihren Tribut, aber es ist ein witziger Song, der unterhält. Und wie schwer es für ein junges Paar ist, wenn schon früh und ungewollt Babies gezeugt werden, davon singt sie sehr reflektiert in „Babies Makin‘ Babies“. Vom schwierigen Verhältnis zwischen Mutter und Tochter handelt „Bathroom Sink“. Die Mutter hat ihr beigebracht, wie Frau betet und sich schminkt, und natürlich auch, wie das Badezimmerbecken sauber gehalten werden muss, was dann zur Zwangshandlung wird. Auch in „Girls“ singt sie sehr persönlich, wie schwer es für Jungen ist, Mädchen immer richtig zu verstehen. Zitat: „Wenn du denkst, dass du der Einzige in ihrem Leben sein musst, dann verstehst du nichts von Mädchen.“

Aber da sind auch Mirandas traditionelle Countrysongs: „Hard To Stay Sober“, wie soll man nüchtern bleiben, wenn der Abschiedsschmerz so groß ist, oder die schöne Ballade „Holding On To You“, klassisches Liebesmotiv, nach dem auch nach vielen Jahren die Liebe zum Partner anhält. Und nochmal herrlich witzig und angerockt „My Little Red Wagon“, echt abgefahren. Mit Harmonika und Gitarre und Harmoniegesang – wieder ein lustiger Text: „Old Shit“. Ich kenne viele Countrysongs, aber dieses Wort kommt echt selten vor. Ein richtiger Two-Step-Song zum Mitsingen und trotzdem mit intelligentem Text versehen ist „Priscilla“, geschrieben und gesungen als Erinnerung an das Verhältnis von Elvis Presley mit seiner Gattin Priscilla. Damit übertragbar auf das Verhältnis zwischen Miranda und ihrem Gatten, dem Superstar Blake Shelton. Sie stehen als Paar unter der wachsamen und gelegentlich mitleidslosen Beobachtung der Öffentlichkeit. Fehlt noch der schöne Song über „Another Sunday In The South“, Anspielung auf den 1989er Hit der Gruppe Shenandoah – und jetzt wir haben alle 16 Songs angehört.

Fazit: „Platinum“ ist bei weitem das beste Countryalbum, das ich in den letzten Jahren angehört habe – und ich höre mir viele Countryscheiben an, ehrlich! So viele unterschiedliche, witzige ja, und intelligente Lieder, die wunderschön produziert, von der gereiften Miranda Lambert toll gesungen, und zum Großteil auch selbst geschrieben wurden, machen dieses Album in höchstem Maße empfehlenswert.

Das aktuelle Album Platinum von Miranda Lambert – Bestellen, Format, VÖ. und Label:

 
Miranda Lambert - Platinum
 
Künstler / Albumtitel: Miranda Lambert – Platinum
Format / Label / Veröffentlicht: CD & Digital (RCA Nashville, 2014)
 
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Trackliste:

01. Girls
02. Platinum
03. Little Red Wagon
04. Smokin‘ And Drinkin‘ – mit Little Big Town
05. Priscilla
06. Automatic
07. Bathroom Sink
08. Old Shit
09. All That’s Left – mit The Time Jumpers
10. Gravity’s A Bitch
11. Babies Makin‘ Babies
12. Somethin‘ Bad – mit Carrie Underwood
13. Holding On To You
14. Two Rings Shy
15. Hard Staying Sober
16. Another Sunday In The South

 
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Über Franz-Karl Opitz (1116 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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