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Lee Ann Womack: The Lonely, The Lonesome & The Gone

Lee Ann Womack liefert mit "The Lonely, The Lonesome & The Gone" eines der schönsten Alben des Jahres ab.

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Lee Ann Womack - The Lonely, The Lonesome & The Gone Lee Ann Womack - The Lonely, The Lonesome & The Gone. Bildrechte: Pias Coop/Ato

Die Texanerin Lee Ann Womack setzt ihren Weg vom Nashville-Mainstream hin zur Americana Roots Music konsequent fort. Mit The Lonely, The Lonesome & The Gone ist ihr ein ebenso persönliches wie fesselndes Album gelungen. Real Country mit viel Soul’n’Blues und Melancholie.

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Alleine ihre neue Version von „Long Black Veil“ ist Anerkennung und Respekt wert und ist ein Grund, sich dieses Album zuzulegen. Der oft gespielte Song von verheimlichter Liebe und der Absicht, lieber zu sterben, als das Geheimnis preiszugeben, und die Geliebte damit bloßzustellen, ist nicht, wie oft fälschlich angenommen, ein alter Folksong, sondern ein Countrysong von 1959. Geschrieben haben ihn Danny Dill und Marijohn Wilkin, die Originalaufnahme stammt von Lefty Frizell. Am bekanntesten dürfte die Version von Johnny Cash sein. Doch während der „Man In Black“ den Song ganz aus der Perspektive des „Southern Gentleman“ sang, gelingt es hier Lee Ann die Geschichte aus der Sicht der unendlich traurigen Geliebten zu erzählen. Wie Lee Ann hier mit langsam-verschlepptem Vortrag die völlig gebrochene Frau erzählen lässt, ist ganz große Kunst und sicher einer der Höhepunkte dieses Longplayers.

Ein anderer Höhepunkt ist die zweite ganz starke Coverversion. George Jones‘ Gospelsong „Take The Devil Out Of Me“. Das in typischer Südstaatenmanier sehr einfach-naiv gehaltene Stoßgebet an Jesus, er möge ihm doch den Teufel austreiben. Was der dann natürlich tut und dafür Dank erntet. Lee Anns Southern Belle-Gesang wird kongenial mit einem treibenden Country-Blues-Gitarrenspiel begleitet. Sehr schön.

Doch da Lee Ann – wie es im Promo-Text der Plattenfirma richtigerweise heißt- einer der markantesten Sängerinnen der Musikszene ist, gelingt es ihr hier nicht nur klare, reine Country-Töne anzustimmen, sondern aus ihrer Stimme auch die erdig-bluesigeren Töne herauszuholen. Denn dieses Album vereint in sich Blues, Soul, Country und Roots-Rock. Los geht es mit den bluesigen Tönen. „All The Trouble“ ist ein eindringliches Klagelied, der darauf folgende Titeltrack ist dann eine schöne langsame Honky-Tonk-Ballade mit Pedal Steel-Gewimmer, ehe „He Called Me Baby“ viel Soul ausströmt. Das danach folgende „Hollywood“ hört sich dagegen nach langsamem Country-Schlager aus den 1970ern an. Und damit ist gleich in der Anfangssequenz die ganze Bandbreite des Albums gesetzt.

So musikalisch vielfältig das Album ist, so bleibt es doch im Tempo verhalten, denn die Musik folgt den mal traurigen, mal sentimentalen, mal melancholischen und oft auch perrsönlichenTexten. Und bei einem Album das „The Lonesome, The Lonely & The Gone“ heißt, kann das auch gar nicht hat anders sein. Es geht ums alleine sein, um die Einsamkeit, um das Verlassen und das Verlassen werden. Es geht um nachdenkliche persönliche Erinnerungen wie „Mama Lost Her Smile“. Doch es gibt Hoffnung, aus dem Tal der Tränen herauszukommen. „Bottom Of The Barrel“ ist ein humorvoller kleiner Ohrwurm, der Mut geben soll.

Lee Ann geht mit diesem absolut stimmigem Album ihren Weg konsequent weiter. War sie Anfang des Jahrtausends als Countrykünstlerin auch ein großer Pop-Crossover-Erfolg und von der Country Music Association hoch dekoriert, entwickelte sie sich in den vergangenen Jahren nach einem Karrieretief und Problemen mit ihrer Plattenfirma MCA hin zu einer ernsthaften Americana-Künstlerin. 2014 unterschrieb sie bei Sugar Hill Records und veröffentlichte das Album „The Way I’m Livin'“, das ein großer Erfolg wurde und für zwei Grammys nominiert wurde. Mit „The Lonely, The Lonesome & The Gone“ setzt sie den Weg konsequent, erfolgreich und weiter künstlerisch reifend fort.

Fazit: Ein ganz starkes Real-Country-Album, weil es ganz selbstverständlich Country mit Soul und Blues zusammenführt. Und in einer Art und Weise, die Lee Ann Womack auf dem Höhepunkt ihrer Kunst als Sängerin und Performerin zeigt. Eines der schönsten Alben des Jahres!

Lee Ann Womack – The Lonely, The Lonesome & The Gone: Das Album

Lee Ann Womack - The Lonely, The Lonesome & The Gone

Titel: The Lonely, The Lonesome & The Gone
Künstler: Lee Ann Womack
Veröffentlichungstermin: 27. Oktober 2017
Label: Pias Coop/Ato (Rough Trade)
Format: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 53:37 Min.
Tracks: 14
Genre: Country, Americana

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Trackliste: (The Lonely, The Lonesome & The Gone)

01. All The Trouble
02. The Lonely, The Lonesome & The Gone
03. He Called Me Baby
04. Hollywood
05. End Of The End Of The World
06. Bottom Of The Barrel
07. Shine On Rainy Day
08. Mama Lost Her Smile
09. Wicked
10. Long Black Veil
11. Someone Else’s Heartache
12. Sunday
13. Talking Behind Your Back
14. Take The Devil Out Of Me

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Über Thomas Waldherr (803 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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