Luke Combs: What You See Ain’t Always What You Get
Das 2019er Album in der Deluxe Version mit sechs zusätzlichen Songs.
Luke Combs ist ohne Zweifel der Gewinner der vergangenen drei Jahre: Verkaufsrekorde, Auszeichnungen bei den diversen Country Award Shows, sieben Country-Toperfolge und ausverkaufte Tourneen. Sein Debütalbum „This One’s For You“ hat in drei Jahren drei Millionen Käufer gefunden. Das zweite veröffentlichte Combs vor genau einem Jahr und „What You See Is What You Get“ gehört zu den wenigen CDs, die in Zeiten des Streamings noch die Millionenmarke überschreiten konnten. Mit 17 Titeln war das Angebot richtig umfangreich und richtig gut. Kein Wunder, dass gleich vier Songs zusammen zwölf Wochen lang an der Spitze der Airplay Country Charts standen („Beer Never Broke My Heart“, „Even Though I’m Leaving“, „Does To Me“ mit Eric Church und „Lovin‘ On You“. Eine fünfte Singleauskopplung „Better Together“ hat schon Platz 21 erreicht.
Die Nachfrage nach seinen Songs ist also groß und so haben sich Combs und sein Management entschlossen, auf das Erfolgsalbum einen Nachschlag zu geben. Die 17 Titel wurden um sechs weitere ergänzt und das entstandene Deluxe Album in What You See Ain’t Always What You Get umbenannt. Bemerkenswert, dass Luke Combs drei der Songs ohne Mithilfe geschrieben hat, bei den restlichen ist er Co-Autor, womit er sein Talent als Songscheiber beweist.
Einen Song kennen wir bereits. „Six Feet Apart“ hat er zu Zeiten des ersten Lockdown geschrieben und er besingt, wie schwer es ihm fällt, auf die Begegnungen mit Verwandten und Freunden und auf die Konzerte mit Fans zu verzichten. Luke Combs freut sich auf die Zeit, wenn die anderthalb Meter Abstand nicht mehr nötig sein werden. Das Lied kam im Juni immerhin bis Platz 36. „Cold As You“ ist eine intensive Mid-Tempo-Nummer, der die energische Stimme des Sängers Emotionen verleiht, was durchgängig eine besondere Qualität von Luke Combs ausmacht. Sanftere Töne schlägt er zu Beginn von „The Other Guy“ an, in der es um eine ehemalige Beziehung geht, der er nachtrauert. Eher konventionell ist das Thema in „My Kinda Folk“, das sind die einfachen Leute auf dem Land, die den amerikanischen Traum leben, die Woche über hart arbeiten, am Wochenende dann einen trinken oder zum Angeln gehen. Na, ja alles schon mal gehört, eher langweilig.
Umso schöner ist die Ballade „Without You“, die er inbrünstig singt und bei der ihn Amanda Shires, die uns als Mitglied der Highwomen und Songschreiberin gut bekannt ist, stimmlich unterstützt. Den Abschluss bildet „Forever After All“, wo es ihm wieder gelingt, den ruhigen Beginn dramatisch zu steigern, wie gesagt ein Stilmerkmal von Luke Combs.
Fazit: Sechs mehr und nur in einem Fall weniger gelungene Songs ergänzen ein bereits bemerkenswertes Album und wer diese Deluxe Version jetzt neu kauft, erhält tatsächlich unglaubliche 23 Lieder am Stück. Die Frage, ob der/die stolze Besitze/Besitzerin des Originalalbums sich wegen nur sechs Songs erneut in Unkosten stürzen sollte, mag ich nicht beantworten.
Luke Combs – What You See Ain’t Always What You Get: Das Album
Titel: What You See Ain’t Always What You Get
Künstler: Luke Combs
Veröffentlichungstermin: 23. Oktober 2020
Label: Columbia Nashville
Vertrieb: Sony Music
Formate: Doppel-CD, Vinyl & Digital
Tracks: 23
Genre: Traditional Country
Trackliste: (CD 1)
01. Beer Never Broke My Heart
02. Refrigerator Door
03. Even Though I’m Leaving
04. Lovin‘ On You
05. Moon Over Mexico
06. 1, 2 Many – mit Brooks & Dunn
07. Blue Collar Boys
08. New Every Day
09. Reasons
10. Every Little Bit Helps
11. Dear Today
12. What You See Is What You Get
13. Does To Me – mit Eric Church
14. Angels Workin‘ Overtime
15. All Over Again
16. Nothing Like You
17. Better Together
Trackliste: (CD 2)
01. Six Feet Apart
02. Cold As You
03. The Other Guy
04. My Kinda Folk
05. Without You
06. Forever After All