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Garth Brooks: Fun

Garth Brooks liefert - und wie. Was lange währt, wird endlich gut!

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Garth Brooks - Fun Garth Brooks - Fun. Bildrechte: Pearl Records

Fun – Spaß, heißt das neue Album von Mega-Star Garth Brooks, auf das seine Fans so lange warten mußten und immer mal wieder mit einem „Häppchen“ angefüttert wurden. Jetzt also ist „Fun“ erhältlich. Oder? Naja, ganz so einfach ist das nicht, denn man kann das Album hierzulande zwar online bestellen, aber erhält dann die Meldung „Derzeit nicht verfügbar“. Bleibt die Möglichkeit, direkt im Webshop von Garth zu ordern, zu einem günstigen Preis von 9,99 US-$. Checkt man aus, kommen allerdings enorme Versandkosten hinzu, die abschrecken. Also: Für die deutschen Fans gerade keine schöne Zeit, um die neue Musik ihres Stars zu kaufen. Viele vermuten dahinter eine ausgeklügelte Marketingstrategie, für die der Künstler bekannt ist, der gern immer wieder neue Rekorde aufstellen möchte. Was ihm auch oft gelingt!

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Doch nun zur Musik. Die musikalischen Erwartungen bedient Garth Brooks gleich mit dem Opener „The Road I’m On“, einer treibenden Countrynummer, eingängig, melodiös und mitreißend. Dabei erzählt er über das Leben eines Sängers auf Tour, über das Adrenalin, und wie sehr er es vermisste, „auf der Straße“ zu sein. Passt! Mit „That’s What Cowboys Do“ schließt sich ein sehr traditioneller „Cowboy-Song“ an, romantische Streicher und eine emotionale Steel dominieren den Sound, der fast schon an einen Walzer erinnert. Tja, und was machen Cowboys so? Sie streifen umher, stehen auf Rodeo, verlassen die Stadt, jagen Sonnenuntergänge und verlieben sich in eine Frau mit tiefblauen Augen. Garth singt darüber mit einer Unverbindlichkeit und Selbstverständlichkeit, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Insgesamt, sowohl vom Thema – als auch von der Musik, erinnert die Nummer sehr an George Strait. Toll!

„Amen“ zeigt wie vielseitig Brooks ist und wie scheinbar mühelos er in eine neue Rolle zu schlüpfen vermag. Wer den Kultfilm „Blues Brothers“ gesehen hat, wird sich während der ersten Töne an Right Reverend Cleophus James (James Brown) und seiner leidenschaftlichen Predigt in der Kirche erinnert fühlen. „Kann ich ein Amen bekommen?“ Auch bei Brooks ist das eher ein Befehl als eine Bitte. Verpackt in eine mitreißende Mischung aus Gospel und Funk, zeigt der Sänger hier wieder einmal eine musikalische Seite, die man schon früher an ihm beobachten konnte (Blame It All On My Roots). Beeindruckend! „The Courage Of Love“ ist eine leidenschaftliche Countryballade. Geschrieben hat Brooks den Song seinerzeit für Michael Ketterer, der ihn im Finale von America’s Got Talent 2018 sang. War Ketterers Version schon voller Intensität und beeindruckte er mit einer tollen Gesangsleistung, ist nun Brooks eigene Aufnahme noch einmal deutlich energiegeladener, besitzt noch viel mehr an Leidenschaft. Das verwundert nicht, denn hier zählt auch die Erfahrung mit.

Brooks setzt auf eine breite stilistische Mischung. Flotte Uptempo-Nummern wie „I Can Be Me With You“, die schon bekannten „All Day Long“ und das Blake Shelton-Duett „Dive Bar“, wechseln mit eingängigen Balladen wie „Stronger Than Me“ oder (Sometimes You’ve Got To Die To) „Live Again“, dem Abschluß des Albums, und eine schöne Message, fast schon etwas philosophisch. (A Hard Way To Make An) „Easy Livin'“ ist ein gradliniger Country-Rock. Einen leichten Reggae-Touch hört man in „Message In A Bottle“ (nicht der gleichnamige Police-Erfolg!) zu dessen Ende hin der Sound wechselt, und Stahltrommeln samt Hörner karibisches Flair versprühen. Eine überraschende Wendung. Interessant!

Etwas, was auch auf einem Album niemals fehlen darf, und die Fans fordern es vehement immer wieder ein, ist ein Duett mit seiner Ehefrau Trisha Yearwood. In diesem Fall ist es eine Coverversion von „Shallow“, dem Duett von Lady Gaga und Bradley Cooper aus dem Musical-Film „A Star Is Born“, preisgekrönt mit einem Oscar (Bester Original Song) und einem Grammy (Bestes Pop-Duo). Nicht nur die beiden Original-Interpreten glänzen mit einer Wahnsinns-Performance, auch Garth und Trisha setzen mit ihrer Aufnahme einen Glanzpunkt! Ihre beiden Stimmen harmonieren auf das Beste, als wäre der Song nur für sie geschrieben worden!

Ist Garth Brooks wirklich in Oklahoma geboren? Hat er etwa Cajun in seinen Genen? Das wird man sich fragen, wenn „Party Gras (The Mardi Gras Song)“ läuft. Sein Gesang klingt wie der eines Jungen aus Louisiana in dieser schwingenden, von Geigen getriebenen Nummer, die ein weiteres Mal seine überragende Fähigkeit zur Wandlung unterstreicht. Stilistische Grenzen überwindet er scheinbar spielerisch. Das hat er in den Jahren schön desöfteren getan und stets mit Bravour!

„Spaß“ heißt aber nicht „mangelnde Tiefe“. Brooks greift auch wieder aktuelle und wichtige Themen auf. Wie beispielsweise in „Where The Cross Don’t Burn“. Verpackt in eine wunderschöne Melodie, gestützt von einer „weinenden“ Steelgitarre und aufbauenden Streichern, erzählt es sehr emotional die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem weißen Jungen und einem schwarzen Mann, vor dem Hintergrund einer Beerdigung. Als Gaststar holte sich Brooks passenderweise Charley Pride als Gesangspartner ins Boot und sorgt damit für einen der großen musikalischen Höhepunkte dieses Albums.

Fazit: „Fun“ hat nicht nur Garth Brooks viel Spaß bereitet, sondern bietet Gleiches auch für den Zuhörer! Für mich ist dieses Album das wirklich beste Stück Musik seit seiner Rückkehr ins Showgeschäft. Brooks unterhält auf allerbeste Art, ohne flach oder gar niveaulos zu sein. Die 14 neuen Stücke strotzen vor Musikalität und Einfallsreichtum! Natürlich untermauert der 58-jährige damit seinen Status als einer der weltbesten Entertainer und Musiker! Diese Scheibe gehört in jeden gutsortierten Plattenschrank!

Garth Brooks – Fun: Das Album

Garth Brooks - Fun

Titel: Fun
Künstler: Garth Brooks
Veröffentlichungstermin: 20. November 2020
Label: Pearl Records
Format: CD & Digital
Tracks: 14
Genre: Country

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Trackliste (Fun)

01. The Road I’m On
02. That’s What Cowboys Do
03. All Day Long
04. Shallow – mit Trisha Yearwood
05. Dive Bar – mit Blake Shelton
06. Amen
07. The Courage Of Love
08. I Can Be Me With You
09. Message In A Bottle
10. Stronger Than Me
11. (A Hard Way To Make An) Easy Livin‘
12. Where The Cross Don’t Burn mit Charley Pride
13. Party Gras (The Mardi Gras Song)
14. (Sometimes You’ve Got To Die To) Live Again

Hintergrund

Es gibt diese mit Spannung erwarteten Alben, auf die Künstler oder Labels jahrelang hinweisen, aber es scheint ewig zu dauern, bis sie jemals das Licht der Welt erblicken. Dann gibt es Alben, die ein erstes Veröffentlichungsdatum erhalten und aufgrund von Herstellungsproblemen immer wieder verschoben werden, bevor sie tatsächlich veröffentlicht werden. Garths neuestes Studioalbum wurde im Rahmen seines exklusiven Distributionsvertrags mit Amazon im Sommer 2018 zum Vorverkauf angeboten. Mit „All Day Long“ und „The Road I’m On“ bekamen die Käufer zwei der neuen Lieder zum Download. Details wie der Albumtitel und ein Veröffentlichungsdatum waren zu der Zeit nicht bekannt.

Erst ein halbes Jahr später verriet der Sänger auf Facebook den Albumtitel „Fun“, und schrieb: „Es ist nur ein lustiges Album. Es macht einfach Spaß. Das ist alles was es sein wird… Es sollte wahrscheinlich irgendwann in diesem Frühjahr (2019) herauskommen.“ Dann erschien aber erst einmal das „Triple Live Album“ als Teil seiner „Anthology“-Serie und ein weiterer bei Amazon verfügbar gemachter Song „Stronger Than Me“. Ein Jahr nachdem Garth das Album „Fun“ ankündigte, veröffentlichte er „Dive Bar“, das Duett mit Blake Shelton, für das Radio. Bei Amazon wurde die Single erst am 15.Juli auf Druck der Fans, die das Album vorbestellt und bezahlt hatten, hinzugefügt. Warum sich letztendlich die tatsächliche Veröffentlichung des Albums immer wieder hinzog, obwohl die Musik – glaubt man Garth’s Facebook Post – bereits seit langen fertiggestellt ist – wird wohl nie endgültig geklärt sein. Fans haben allerdings eine Theorie für die anhaltenden Verzögerungen: Garth Brooks könnte darauf gehofft haben, die Vorbestellungen des Albums auf ein bestimmtes Niveau zu bringen, bevor es offiziell veröffentlicht wird. Jetzt ist „Fun“ da.

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.