Jason Isbell & The 400 Unit: Georgia Blue
Mit seinem neuen Album voller Cover bekennt der Americana-Star auf mehrfache Weise Farbe.
Das nennt man mal wirklich Farbe bekennen von Jason Isbell. Der Americana-Star ist bekanntermaßen bekennender Demokrat, deren Parteifarbe blau ist. Und damit hat sein neuestes Album Georgia Blue auf ungewöhnliche Weise etwas zu tun. Georgia Blue ist ein Werk der Liebe. Am Wahltag 2020, als ich sah, dass es eine gute Chance gab, dass der Staat Georgia blau wird, hatte ich eine Idee: ein Album mit Georgia-bezogenen Songs als Dankeschön an den Staat aufzunehmen und das Geld an eine gemeinnützige Organisation in Georgia zu spenden“, sagt Isbell. Und so ist es: Die Erlöse dieser Veröffentlichung gehen an die Organisationen „Black Voters Matter“, „Georgia Stand Up“ und „Fair Fight“.
Isbell bedankt sich damit bei den Leuten in Georgia, dass sie mehrheitlich die Demokraten gewählt haben, was ja in den US-Südstaaten heutzutage eher ungewöhnlich ist. Diesmal hat es geklappt und mit dazu beigetragen, dass Donald Trump abgewählt wurde. Da ist es absolut verständlich, dass Isbell dem Staat nun auf besondere Weise mit Aufnahmen von Georgia-Songs dankt. „Ich gebe zu, dass meine Beweggründe ein wenig egoistisch waren. Seit Jahren habe ich nach einer Ausrede gesucht, um diese Lieder mit meiner Band und einigen Freunden aufzunehmen. Die Songs auf diesem Album sind einige meiner Lieblingssongs aus Georgia, aber die Trackliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, räumt Isbell verschmitzt ein.
Und so finden sich unter den Songs Stücke von R.E.M. (Athens, Georgia), James Brown (Augusta, Georgia), Cat Power (Atlanta, Georgia), Otis Redding (Dawson, Georgia) The Allman Brothers Band (Macon, Georgia) oder Vic Chesnutt (Zebulon, Georgia). Begleitet wurden Jason Isbell & The 400 Unit von einer illustren Künstlerschar: Amanda Shires, Brittney Spencer, Adia Victoria, Brandi Carlile, Julien Baker, Bèla Fleck, Chris Thile, Steve Gorman, Peter Levin und John Paul White.
Und immer dann, wenn sich hochkarätige Musiker in ganz ungezwungener, kameradschaftlicher Atmosphäre an die Arbeit machen, hört man das den Ergebnissen an. Es macht große Freude diesen Coverversionen zuzuhören. Anspieltipps neben anderen sind der Opener „Nightswimming Blue“ (R.E.M.), „It’s A Man’s World“ (James Brown) – mit Brittney Spencer, „Midnight Train To Georgia“ ebenfalls mit Brittney Spencer und John Paul White, im Original von Gladys Night & The Pips. Kein Cover gerät daneben, alles eine ganz stilsichere Angelegenheit aufgrund der starken Besetzung. „Ich hoffe, Sie haben genauso viel Spaß beim Anhören dieser Aufnahmen wie wir bei ihrer Entstehung. Hört weiterhin gute Musik und kämpft den guten Kampf“, ruft Jason Isbell seinem Publikum zu und hofft auf viele Verkäufe und damit viele Einnahmen für eine gute Sache.
Fazit: Er ist und bleibt ein Ausnahmekünstler. Jason Isbell ist aufgrund seines Lebensweges, seinem Verständnis von Musik, und dem Eintreten für ein gerechtes und friedliches Amerika, ein amerikanischer Hoffnungsträger.
Jason Isbell & The 400 Unit – Georgia Blue: Das Album
Titel: Georgia Blue
Künstler: Jason Isbell & The 400 Unit
Veröffentlichungstermin: 15. Oktober 2021 (Digital)
Veröffentlichungstermin: 26. November (CD & Vinyl)
Label: Southeastern Records (Thirty Tigers, Membran)
Formate: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 13
Genre: Rock, Americana
Trackliste: (Georgia Blue)
01. Nightswimming – mit Bèla Fleck und Chris Thile (R.E.M.)
02. Honeysuckle Blue – mit Sadler Vaden (Drivin‘ N‘ Cryin‘)
03. It’s A Man’s, Man’s, Man’s World – mit Brittney Spencer (James Brown)
04. Cross Bones Style – mit Amanda Shires (Cat Power)
05. The Truth – mit Adia Victoria (Precious Bryant)
06. I’ve Been Loving You Too Long (Otis Redding)
07. Sometimes Salvation – mit Steve Gorman (The Black Crowes)
08. Kid Fears – mit Brandi Carlile und Julien Baker (Indigo Girls)
09. Reverse (Now It’s Overhead)
10. Midnight Train To Georgia – mit Brittney Spencer und John Paul White (Gladys Knight & The Pips)
11. In Memory Of Elizabeth Reed – mit Peter Levin (The Allman Brothers Band)
12. I’m Through (Vic Chestnutt)
13. Driver 8 – mit John Paul White (R.E.M.)