Something Old Something Borrowed: A Tribute To John Anderson
Grandioses Album mit den größten Hits des Meisters - interpretiert von den angesagtesten Künstlern des Musikbusiness.
John Anderson gehört zu den legendebildenden Countrysängern in Nashville. Seine leicht nasale, durchdringende Stimme, hatte immer hohen Wiedererkennungswert und seine Karriere, die 1977 begann und durchaus noch nicht zu Ende ist, hat ihn zu einer festen Größe gemacht. Grund genug, ihm nach 45 Jahren einen Tribut zu zollen, dachte sich Produzent Dan Auerbach und machte sich an die Arbeit. 13 Songs, die bis auf einen alle Hits von Anderson waren, werden von Meisterinnen und Meistern des Genres interpretiert. Auerbach erzählt, dass alle ins Studio gekommen sind und nicht irgendeine schnell gemachte Aufnahme geschickt haben. Das hört man von Beginn an und da geht es gleich mit einem Song los, der traurig ist, weil John Prine mit „1959“ eine traurige Liebesgeschichte singt. Aber noch trauriger sind wir, weil John Prine 2020 eines der ersten Opfer von Corona wurde. „1959“ war 1981 der erste Top 10-Erfolg von John Anderson.
Bei den schönsten Versionen der Anderson-Hits könnte man nun alle weitern zwölf nennen. Da singt der Blues & Americana-Künstler Nathaniel Ratecliff, den „Low Dog Blues“ und Eric Church interpretiert den „Mississippi Moon“ auf seine gewohnt intensive Weise. Country-Traditionalist Tyler Childers singt „Shoot Low Sheriff“ und der zurzeit so erfolgreiche Luke Combs überzeugt mit dem Song, den John Anderson selbst geschrieben hat, über den „Seminole Wind“, der seiner Heimat in Florida und den dort lebenden Native Indians gewidmet ist.
Bluegrassklänge hören wir bei „Would You Catch A Falling Star“ mit Del McCoury und der großartigen Sierra Hull. Brent Cobb singt mit „Wild And Blue“ den größten Hit – im Jahr 1982 eine Nummer 1 für Anderson. Alternative Countryklänge gibt es von Sturgill Simpson, der die Mark Knopfler-Komposition „When It Comes To You“ eingespielt hat. Ashley McBryde gelingt mit dem Tophit von 1992 – „Straight Tequila Night“, eine herausragende Version. Als letzter Song des Albums singt Jamey Johnson den von Billy Joe Shaver geschriebenen Top 5-Hit mit dem langen, aber schönen Titel „I’m Just An Old Chunk Of Coal (But I’m Gonna Be A Diamond Someday)“ und man glaubt ihm beim Zuhören, dass die Hoffnung noch besteht.
Nicht vergessen wollen wir aber die beiden Songs, die nicht die Charts erreichten. Da wäre „You Can’t Judge A Book (By Ist Cover)“ auf John Andersons Album „Countrified“ aus dem Jahr 1986, in einer Topversion der Brothers Osborne und Sierra Ferrell singt mit „Years“ den Titelsong des Albums, das John Anderson 2020 aufgenommen hat, ein Spätwerk sozusagen.
Fazit: Ein schönes Album, das dem Künstler John Anderson gerecht wird. Das Album mit 13 Titeln, liebevoll ausgesucht, schön gesungen und bestens produziert von Dan Auerbach – lohnt die Anschaffung für John Anderson Fans und solche, die es werden wollen.
Various Artists – Something Old Something Borrowed: A Tribute To John Anderson
Titel: Something Old Something Borrowed: A Tribute To John Anderson
Künstler: Various Artists
Veröffentlichungstermin: 12. August 2022
Label: Concord
Formate: CD, Vinyl & Digital
Tracks: 13
Genre: Country
Trackliste: (Something Old Something Borrowed: A Tribute To John Anderson)
01. John Prine: 1959
02. Sierra Ferrell: Years
03. Brent Cobb: Wild And Blue
04. Nathaniel Rateliff: Low Dog Blues
05. Eric Church: Mississippi Moon
06. Gillian Welch & David Rawlings: I Just Came Home To Count The Memories
07. Tyler Childers: Shoot Low Sheriff!
08. Luke Combs: Seminole Wind
09. Sturgill Simpson: When It Comes to You
10. Brothers Osborne: You Can’t Judge A Book (By The Cover)
11. Del McCoury: Would You Catch A Falling Star – mit Sierra Hull
12. Ashley McBryde: Straight Tequila Night
13. Jamey Johnson: I’m Just An Old Chunk Of Coal (But I’m Gonna Be A Diamond Someday)