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Dolly Parton: Dumplin‘ (O.S.T.)

Dumplin' - Der Soundtrack zum Film. Dolly Parton und Gäste verzaubern.

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Dolly Parton - Dumplin' Dolly Parton - Dumplin' (Soundtrack). Bildrechte: RCA Records Nashville

Netflix startet in die zweite Dezemberwoche mit einer neuen Musical-Komödie, einer Bestseller-Verfilmung des Romans von Julie Murphy. Dumplin‘ erzählt wieder einmal eine typische amerikanische Geschichte auf die schon seit Ewigkeiten bekannte Art und Weise. Ein etwas zu breit geratenes Teeniegirl, Tochter einer ehemaligen Schönheitskönigin, nimmt selbst an einem Schönheitswettbewerb teil, erlebt dabei Höhen und Tiefen. Sie wird wenig charmant als „Dumplin'“ bezeichnet, läßt sich aber davon nicht beirren und geht ihren Weg, der sie auf den Laufsteg führt. Als Hauptdarsteller fungieren die Filmstars Jennifer Aniston und Danielle Macdonald.

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Zur Musik: Country-Ikone Dolly Parton hat für den Soundtrack des Films einige ihrer frühen Hits aufpoliert, sich illustre Gesangspartner dazu geholt und mit einigen neuen Stücken ergänzt. Insgesamt 12 Songs sind auf dem Album „Dumplin'“ enthalten, davon sind sechs neu. Das hymnenhafte „Here I Am“ eröffnet das Album. Der Song ist im Original bereits 1971 auf „The Coat Of Many Colors“ erschienen. Jetzt holt sich Dolly die Sängerin Sia als Duettpartnerin hinzu. Beginnt das Lied noch verhalten mit gesangs-begleitendem Klavierspiel, entwickelt es sich zum handfesten Gospel nicht nur zweier kraftvoller Stimmen, sondern steigert sich auch musikalisch fulminant. Bereits vor der Veröffentlichung des Albums wurde diese Nummer als erste Singleauskopplung verdientermaßen zum Download-Hit in den USA.

Einer der insgesamt sechs neuen Songs des Albums und ein wirklicher (weiterer) Höhepunkt ist die emotionale und von Dolly allein gesungene Ballade „Girl In The Movies“, in dem sich die Protagonistin auf die Leinwand träumt. Vollkommen relaxt, mit einer eingängigen Melodie und etwas Romantik ausgestattet, kann man sich als Zuhörer ganz in die Situation versetzen. Mit „Dumb Blonde“ hat sie einen frühen Hit von 1967 hervorgeholt und aufpoliert. Schon lange vor Rod Stewart stellte sie fest: „Blondes Have More Fun“, was sie fast schon unscheinbar, aber wohl sehr bewußt, einflechtet. Hier haben sich zwei Sängerinnen gefunden, denn an Dollys Seite singt Miranda Lambert. Die beiden Stimmen harmonieren wunderbar. Es ist der wohl purste Countrysong des Albums. Altmodisch und dennoch modern. Schön anzuhören.

„Here You Come Again“ ist eine kleine Überraschung, zeigt sie doch als Duettpartnerin die junge Sängerin Willa Amai, die mit ihrem zarten, fast schön schüchternen, Gesang den eindrucksvollen Gegenpart zu Dolly bildet. Der Song wurde etwas verlangsamt, so dass die eingängig-schöne Melodie sich voll entfalten kann. Flott wird es aber später, wenn Rhonda Vincent und Alison Krauss dazu kommen und mit Dolly in „If We Don’t“ ihre Freude am Bluegrass teilen. Schnell bekommt ein Countrysong aber auch einen gewaltigen Souleinschlag: In „Wonder Why“ ist Soulsängerin Mavis Staples mit an Bord, und in „Two Doors Down“ kommen R&B-Star Macy Gray und Dorothy dazu und machen diesen Song zu einem besonderen Hörerlebnis. Letzterer könnte ebenso gut aus einem der „Blues Brothers“ Filme stammen, energiegeladen, intensiv und stimmgewaltig. Auch Hauptdarstellerin Jennifer Aniston kann ihre Sangeskünste unter Beweis stellen. Gemeinsam mit Dolly und Danielle MacDonald interpretiert der Hollywood-Star den balladesken Countrysong „Push And Pull“. Kann sich durchaus hören lassen.

Mit der Neuaufnahme von „Jolene“ gibt es als „Rausschmeißer” noch einmal einen gewaltigen musikalischen Höhepunkt am Ende des Album. Aufgenommen nur mit Streichern: vier Violinen, zwei Violas und zwei Celli sorgen für einen eigenwilligen Sound, interessant arrangiert, mit Konzentration auf den Gesang, der wehmütige und melancholische Emotionen hervorruft. Nicht nur aufgrund seiner Geschichte. Parton hat den Song zum ersten Mal 1974 für das gleichnamige Album und danach noch mehrfach aufgenommen. Hiermit ist ihr allerdings ein eindrucksvoller Schachzug gelungen, indem sie – außer auf Streicher, auf sämtliche weitere Instrumente verzichtet. Ein Knaller zum Abschluß!

Fazit: Dolly Parton ist nicht nur eine hervorragende Interpretin von Countrysongs, sie ist auch immer wieder offen für angrenzende Stilistiken wie Bluegrass und Gospel, aber auch Soul und Balladen. „The Dumplin“ ist ein sehr gelungenes Album der Country-Ikone – produziert von der Rockmusikerin und Grammy-Preisträgerin Linda Perry (4Non Blondes), die Dolly auch als Songwriterin zur Seite stand. Die Gäste, von Sia über Macy Gray bis hin zu Alison Krauss – geben den Songs eine neue Klangfarbe hinzu, sie reichen in der Grundstimmung von nachdenklich bis fröhlich, sind aber in jedem Fall unterhaltsam. Das Zuhören – auch wenn der Genuß mit nur rund 40 Minuten Spielzeit etwas knapp ausfällt – wird nicht langweilig und macht Spaß! Man kann daran viel Freude haben, auch wenn man vielleicht den Film nicht gesehen hat.

Dolly Parton – Dumplin‘: Das Album

Dolly Parton - Dumplin'

Titel: Dumplin‘
Künstler: Dolly Parton
Veröffentlichungstermin: 30. November 2018
Label: RCA Records Nashville
Vertrieb: Sony Music
Formate: CD & Digital
Laufzeit: 40:07 Min.
Tracks: 12
Genre: Country, Pop

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Trackliste: (Dumplin‘)

01. Here I Am (Dolly Parton und Sia)
02. Holdin‘ On To You (Dolly Parton und Elle King)
03. Girl In The Movies
04. Red Shoes
05. Why (Dolly Parton und Mavis Staples)
06. Dumb Blonde (Dolly Parton und Miranda Lambert)
07. Here You Come Again (Dolly Parton und Willa Amai)
08. Who
09. Push & Pull
10. If We Don’t (Dolly Parton, Rhonda Vincent und Alison Krauss)
11. Two Doors Down (Dolly Parton, Macy Gray und Dorothy)
12. Jolene (New String Version)

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Über Andreas Weihs (126 Artikel)
Fotograf und Journalist. Fachgebiet: Country & Folk. Rezensionen und Konzertberichte.