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Neil Young & Crazy Horse: Colorado

Mit "Colorado" legen die alten Schlachtrösser einen Longplayer vor, der perfekt die Markenzeichen der Künstler zwischen Country & Folk und Garagenrock austariert. Spitzen gegen die aktuellen politischen Entwicklungen in den USA inklusive.

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Neil Young & Crazy Horse - Colorado Neil Young & Crazy Horse - Colorado. Bildrechte: Reprise Records (Warner)

Wunderbar: Mal wienert die Mundharmonika, mal quietscht die Gitarre und rumpelt das Schlagzeug. Der typische Klang von Neil Young & Crazy Horse ist auf deren neuem Longplayer Colorado präsent wie eh und je. Das 39. Studioalbum von Young und die erste Kollaboration mit den alten Kollegen seit sieben Jahren – zuletzt hatte Papa Neil die Buben von „Promise Of The Real“ rund um Willie Nelsons Sohn Lukas als seine Band adoptiert, lässt keine Wünsche offen.

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Es kommt trotz aller spontanen Session-Atmosphäre dennoch bewusst gefühlvoll wie beim Opener „Think Of Me“ oder gar majestätisch und nachdenklich mit „Olden Days“ daher. Wenn dann zwischen diesen beiden die 13-minütige Garagenrock-Nummer „She Showed Me Love“ platziert ist, dann ist mit den ersten drei Songs schon klar, wohin die musikalische Reise geht.

Die Wiedervereinigung mit Crazy Horse ist so nicht mehr erwartbar gewesen, nachdem Gitarrist Frank Sampedro aus dem Rock-Zirkus ausgestiegen ist und nun als Farmer auf Hawai lebt. Ihn ersetzt nun Nils Lofgren, der bislang – neben seinem One Hit Wonder „No Mercy“, vor allem als Gitarrist eines weiteren Altmeisters – Bruce Springsteen, in Erscheinung getreten ist. Er fügt sich nahtlos ein. Von der E-Street-Band mit ihrem stets schnittigen gut-geölten Big Band-Rock zum auch mal stockenden und schrägen Garagenrock Young’scher Prägung ganz ohne Anpassungsschwierigkeiten. Kein Wunder, denn Young und er kennen sich auch schon eine ganze Weile.

Doch während sich Springsteen auf seinem letzten Werk mit aktuellen politischen Aussagen zurückgehalten hat, macht Young aus seinem Herzen keine Mördergrube. Schon beim zweiten Song „She Showed Me Love“ klärt er auf, dass er eigentlich auch ein weißer alter Kerl sei und diese weißen alten Kerle eben genau die sind, die die Natur zerstören. Bei „Green Is Blue“ singt er quasi den „grünen Blues“. Man hat die Gefahren gesehen. Erderwärmung, Artensterben etc. Aber nichts ist geschehen. Und in „Rainbow Of Colors“ spricht er ausdrücklich aus, dass er sich den USA als Schmelztiegel-Traum nicht von Trump und seiner spaltenden, fremdenfeindlichen Politik nicht nehmen lassen wird.

„Colorado“ wurde vornehmlich live im Studio in den Rocky Mountains von Colorado aufgenommen – daher der tolle Session-Sound – und von Young und John Hanlon produziert, ein zusätzliches Mixing erfolgte in den Shangri-La Studios in Malibu. Die Höhenluft in Colorado, so hört man allerorten, soll wohl die Kreativität der Künstler beflügelt haben. Das merkt man auf alle Fälle dem Album an, es ist inspiriert, hat stimmige Songs und Melodien, die im Ohr bleiben.

Fazit: Ein starkes Album haben die alten Kerle da wieder abgeliefert. Und Neil Young gibt einfach und glücklicherweise keine Ruhe: Seine mal sanft-schöne, dann wiederbrachial-schräge Musik transportiert wichtige menschliche Werte und engagierte Inhalte und wendet sich damit gegen eine Welt voller Hass und Gewalt. Neil Young bleibt eine Stimme der Hoffnung!

Neil Young & Crazy Horse – Colorado: Das Album

Neil Young & Crazy Horse - Colorado

Titel: Colorado
Künstler: Neil Young & Crazy Horse
Veröffentlichungstermin: 25. Oktober 2019
Label: Reprise Records (Warner)
Formate: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 50:21 Min.
Tracks: 10
Genre: Americana

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Trackliste: (Colorado)

01. Think Of Me
02. She Showed Me Love
03. Olden Days
04. Help Me Lose My Mind
05. Green Is Blue
06. Shut It Down
07. Milky Way
08. Eternity
09. Rainbow Of Colors
10. I Do

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Über Thomas Waldherr (801 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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