Country Music Hot News: 9. Oktober 2022
News über Carly Pearce, Crystal Gayle, Blake Shelton, Lainey Wilson, Garth Brooks, Ashley McBryde, Cole Swindell und über die Country Music Hall Of Fame. Loretta Lynn & Jody Miller sind verstorben.
Zahllose Nachrufe erinnern an Loretta Lynn, unter anderem die von Veteranen wie Bobby Bare, Jerry Lee Lewis oder Randy Travis. Einen Nachruf musikalischer Art kann man auf dem You Tube Kanal der Grand Ole Opry ansehen. Am 5.Oktober sang Carly Pearce „Dear Miss Loretta“, von Carly selbst geschrieben und von ihr vor einem Jahr in der Grand Ole Opry vorgestellt. Loretta Lynn hatte sie damals angerufen und Carly Pearce spielte vor, was die große Dame ihr auf den AB gesprochen hatte. Dass angesichts des Lobes, das Loretta für ihr Lied zollte, Tränen der Rührung flossen, waren bestimmt ehrliche Gefühle der Carly Pearce.
Auch der große Star des Cross-Over-Country der 1970er und 80er Jahre, Crystal Gayle, trauert öffentlich um Loretta, denn sie ist deren um 19 Jahre jüngere Schwester. Diese wurde 1932 geboren, Gayle als Brenda Gail Webb 1951. Sie war die jüngste der acht Kinder der Familie Webb. Zu ihren Hits zählen „Wrong Road Again“. „Don’t It Make My Brown Eyes Blue“ oder „If You Ever Change Your Mind“. Während die große Schwester bereits mit 15 Jahren heiratete, war Crystal immerhin schon 20, als sie sich vermählte.
Noch eine Countrysängerin hat uns in dieser Woche verlassen. Jody Miller ist mit 80 Jahren an den Folgen von Parkinson gestorben. Als Myrna Joy Brooks wurde sie am 29.11.1941 in Phoenix, Arizona, geboren. Mit 21 Jahren erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag und war als Popsängerin mäßig erfolgreich. Erst als sie auf Roger Millers „King Of The Road“ mit der „Queen Of The House“ antwortete und damit Platz 5 in den Countrycharts erreichte, war sie bis 1979 hier regelmäßig vertreten, ohne die ganz großen Hits allerdings. Der Song hatte ihr 1965 einen Grammy eingebracht. sie zog sich 1980 zurück, widmete sich ihrer Familie, ehe sie in den 1990er Jahren mit christlicher Musik unterwegs war und sechs Platten dieser Musik aufnahm. Noch 2020 war sie im Studio, ehe sie von ihrer Krankheit besiegt wurde.
Blake Shelton kann auf eine eindrucksvolle Karriere zurückblicken. Er war seit 2001 mit 72 Titeln in den Country Charts vertreten, davon mit 14 Top- und 33 Top 10 Hits, sogar 28 Nummer-Eins-Hits sind von ihm in den Airplaylisten des Billboard verzeichnet. Sieben seiner Alben standen an der Spitze der Country Album Charts, zwei schafften es sogar in den genreübergreifenden Top 200 auf die 1. Nun hat er die Besitzrechte an all diesen Songs an die Firma Influence Media Partners verkauft. Wie berichtet wird die Firma seine Musik weiter vermarkten und er hat sich dabei einen (fetten?) Anteil an den Tantiemen gesichert. Shelton ist also ein guter Sänger und Geschäftsmann.
Lainey Wilson, die im vergangenen Jahr mit „Things A Man Oughta Know“ mit der ersten Single die erste Nummer 1 feierte und das gleich im Duett mit Cole Swindell „Never Say Never“ wiederholen konnte, steht vor ihrem ersten großen Award. Am 14. Oktober wird CMT (Country Music Television) Wilson als beste Newcomerin (Breakout Artist) des Jahres auszeichnen. Nachdem Wilson fast zehn Jahre lang in Nashville um den Erfolg kämpfte, steht sie nun in einer Reihe mit den bisherigen Gewinnern Mickey Guyton (2021), Ashley McBryde (2019), Kelsea Ballerini (2016) und Chris Stapleton (2015). Wilson bedankte sich denn auch, dass sie und ihr Team für Jahre harter Arbeit belohnt würden.
Niemand geringerer als Garth Brooks überbrachte einer völlig überraschten Ashley McBryde die Nachricht, dass sie Mitglied der Grand Ole Opry werden soll. Damit, so Brooks, werde sie Mitglied einer Familie von Künstlern und dies gelte für das ganze Leben. Schluchzend sagte McBryde, dass dies die größte Ehre sei und dass sie ihr Leben lang davon geträumt habe.
Cole Swindell verteidigt in der vierten Woche seinen Platz 1 in den Country Airplay Charts mit „She Had Me At Heads Carolina“, während der Song in den Hot Country Songs, wo auch Verkauf und Streaming berechnet werden, auf der 4 steht. Hier wiederum hält Morgan Wallen sich mit „You Proof“ seit sieben Wochen an der Spitze.
Zum Schluss unser Tipp für den Besuch des Museums der Country Music Hall Of Fame in Nashville. Dort eröffnet eine Sonderausstellung zum Einfluss der Country-Rock-Szene in Kalifornien unter dem Titel „Western Edge: The Roots and Reverberations of Los Angeles Country-Rock“. Anhand von Erinnerungsstücken von den Byrds, Dwight Yoakam, den Eagles und Linda Ronstadt wird dargestellt, wie sich diese Musik unter Einflüssen aus Rock, Country, Western Swing, Bluegrass und mexikanischer Musik entwickelt hat. Chris Hillman, der die Byrds, die Burrito Brothers und die Desert Rose Band mitgegründet hat, gab zur Eröffnung der Ausstellung ein Konzert. Drei Jahre lang wird das Ganze zu sehen sein.