Willie Nelson And Family: Let’s Face The Music And Dance
Und wieder ein entspanntes Alterswerk unseres Lieblings-Outlaws Willie Nelson, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Hatte er zuletzt mit seinen Alben der klassischen Countrymusik gewidmet, überschreitet er mit dem neuen Werk Let’s Face The Music And Dance mal wieder ganz locker die Genregrenzen.
Zusammen mit seiner „Family“ mischt er diesmal Jazz-Stücke von Irving Berlin und Django Reinhardt mit Swing-Schlagern, Rockabilly-Klassikern, Country-Tönen und Western Swing. Nelson spielt die Musik, die er liebt und kennt dabei keine Grenzen. Und das hört sich richtig gut an und ist richtig gut fürs Gemüt.
Bald 80 Jahre und es ist nicht zu fassen! Der Kerl wird immer besser, von Ermüdungserscheinungen keine Spur. Stattdessen klingt er so gut wie nie zuvor. Zusammen mit seiner „Family“ spielt Willie alte Pop und Country-Pretiosen mit einer Leichtigkeit, die einem warm ums Herz werden lässt. Seine Schwester Bobbie Nelson begleitet ihn am Piano, Paul English und Mickey Raphael, Billy English, Kevin Smith und Jim “Moose” Brown komplettieren die Familien-Band. Und als besondere Attraktion spielt auch Willies Sohn Micah auf einigen der 14 Tracks mit.
Den Auftakt des neuen Silberlings bildet der Titelsong aus der Feder von Irvin Berlin. Und bereits hier merkt man, dass Willie im Grunde seines Herzens immer ein Jazzer gewesen ist. Seine Gitarre spielt er ja bekanntermaßen als Jazz- und nicht als Western-Gitarre. Und hier hat er sich das entsprechende Material dazu geholt. Bekannte Swing- und Popstandards wie „Walking My Baby Back Home“ oder „I Can’t Give You Anything But Love“ intoniert er mit einer perfekten Mischung aus gelassener Routine und großer Spielfreude.
Vollends in Jazz-Stimmung führt uns dann Willies Interpretation des Jazz-Instrumentals „Nuages“ von Django Reinhardt. Große Klasse! Und zwischen die Jazz-Stücke streut er klassische Countrysongs sowie den Rockabilly-Klassiker „Matchbox“ von Carl Perkins oder „Shame On You“ von Western Swing-Legende Spade Cooley. Und bringt es dann auch noch fertig, einen seiner eigenen Klassiker nahtlos in das Ensemble einzufügen: „Is The Better Part Over“, kann auch als Frage anlässlich seines fortgeschrittenen Alters verstanden werden. Doch bei Nelson hat man wirklich den Eindruck, dass der beste Teil noch kommt.
Fazit: Eingängige Song-Standards von Willie Nelson genial und lässig dargeboten. Großes Ohrenkino!
Die CD Let’s Face The Music And Dance – Bestellen, Format, VÖ. und Label:
Trackliste: 01. Let’s Face The Music And Dance |