Bob Dylans Bootleg-Series Vol. 10 erscheint im August
Das ist nicht nur etwas für ganz eingefleischte Bob Dylan-Fans. Der 10. Teil der legendären Bootleg-Series mit bislang unveröffentlichten Aufnahmen aus dem Fundus der Musiklegende gibt nämlich faszinierende Einblicke in eine stets unterschätzte Schaffensperiode des Meisters.
Enthalten sind auf dem am 27. August erscheinenden Werk, Aufnahmen der Sessions zu den Alben „Self Portrait“ und „New Morning“ von 1969-1971. Dylan suchte damals nach dem Ausstieg aus dem Rockzirkus zwischen Country, Folk und Great American Songbook die Wurzeln seiner Musik und seines Selbstverständnisses als Künstler. Diesen Prozess kann man anhand der neuen CD-Box nun in faszinierender Weise nachvollziehen.
Dylan hatte sich zu dieser Zeit gerade vom Rock-Avantgardisten zum Hüter des Americana gewandelt, der erst mit „The Band“ auf den Basement Tapes alle Spielarten der amerikanischen Populärmusik rauf und runter spielte, dann mit „John Wesley Harding“ und „Nashville Skyline“ zwei Country-Scheiben zu veröffentlichte und schließlich mit Johnny Cash im Fernsehen auftrat. Mit „Self Portrait“ betätigte er sich als Sänger von Folk, Country und Popstandards und stieß dabei auf Unverständnis, während „New Morning“ tatsächlich als neuer Aufbruch und neues Zeichen für künstlerische Kreativität gewertet wurde. Dabei war in diesen Jahren produktiv wie selten. Nur eben nicht in den von ihm erwarteten künstlerischen Bahnen.
„Bob Dylan – Another Self Portrait (1969-1971). Bootleg-Series Vol. 10“ wird in zwei Versionen erhältlich sein. Einer Standard-Version mit 35 Tracks auf zwei CDs und einer DeLuxe-Version mit vier CDs (als Bonus CDs „Self Portrait“ neu gemastert sowie das komplette Isle of Wight-Konzert von 1969). Dazu viele Fotos sowie Liner Notes von Greil Marcus (er schrieb damals einen legendären Verriss von „Self Portrait“) und ein Essay von Michael Simmons.