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Johnny Cash lebt – Ein Besuch im Museum

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Johnny Cash lebt, dachte eine erschrockene Zehnjährige, als sie an einem Foto des Meistersingers vorbeiging: Seine Augen folgen dem vorbeigehenden Betrachter! Chuck Bauman (Bild), der Direktor des Cash-Museums in Nashville, hatte die junge Besucherin darauf hingewiesen. Er freut sich immer wieder, wenn Besucher die besondere Wirkung des Bildes erfahren.

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Für ihn ist Johnny nicht gestorben. „Wir wollen an Johnnys Tod nicht erinnern. Die Besucher sollen froh weggehen, weil sie ihn kennengelernt haben, und nicht um ihn trauern sollen“. An seinen Tod im Jahre 2003 erinnert nur eine kleine Tafel in der hintersten Ecke des Museums.

Es gibt kaum einen Aspekt des Lebens und Wirkens von Johnny Cash, der nicht liebevoll dokumentiert wird. Bauman, übrigens aus einer Mennonitenfamilie, die 1707 nach Pennsylvanien eingewandert ist, ist sehr stolz auf das Museum, das der Besitzer Bill Miller und er in zwei Jahren aufgebaut und im April diesen Jahres eröffnet haben. Was haben die beiden nicht alles zusammengetragen: den Jahresfischereischein des Soldaten Cash, ausgestellt vom Landratsamt Landsberg für 5.70 DM, auf dem oben lustigerweise „für deutsche Staatsangehörige“ steht (muss man das erklären?)! Den Grundkurs „Spoken German“ für die G.I.s, natürlich Gitarren und Bass der Tennessee Two aus dem Jahr 1954, mit Johnnys allerster Gitarre! Jede Menge Goldene Schallplatten, mehr als 100 Tonträger hat er verkauft. Und natürlich Bilder seiner Familie(n), vor allem aber mit seiner geliebten June Carter. Auf einem übergroßen Bild spielt sie auf der Gitarre, vermutlich eines seiner Lieblingslieder.

Chuck Bauman

Auf einer Leinwand läuft gerade das letzte große Konzert , das Johnny in Europa gegeben hat: der legendäre Auftritt 1994 in Montreux. In einem anderen Raum kann der Besucher Filmplakate und Ausschnitte aus den Filmen anschauen, in denen Johnny mitgespielt hat. Meistens Western, wie Stagecoach oder der Gunfight mit Kirk Douglas als Co-Star. Für mich ein Höhepunkt: die allererste Rolle Johnnys. Er spielt einen bösen Menschen, durch dessen Untat ein kleiner Junge umkommt und als gerechte Sühne muss Johnny sterben. Allerdings braucht der Polizist fünf Schüsse, bis er endlich tot ist! In einer Folge vom legendären „Columbo“ mit Peter Falk spielt er dann 25 Jahre später nochmal einen Mörder, und wie man weiß, Columbo kriegte jeden, auch Johnny Cash!

Selbst Johnny Cashs Patriotismus wird dokumentiert: ein kleiner Raum ist dem Song „Ragged Old Flag“ gewidmet, in dem Johnny die amerikanische Geschichte mit ihren Kriegen musikalisch aufarbeitet. Für den europäischen Besucher sicher gewöhnungsbedürftig, wenn so verherrlichend über Kriege gesungen wird, selbst wenn es der große Cash der Sänger ist.

Kelly Hancock

Chuck Baumann ist mit der Besucherzahl sehr zufrieden: zwischen 500 und 700 Besucher kommen täglich, und davon , so schätzt er, sind 20 Prozent aus dem Ausland, darunter viele deutsche Johnny Cash-Fans.
Die Familienmitglieder halten sich zurück: Sohn John Carter Cash hat einige Dinge ausgeliehen, Rosanne Cash ist auch nicht engagiert. In Dyess, Arkansas, wo Johnny Cash aufwuchs, gibt es inzwischen ein Johnny Cash Museum, aber kaum Kooperation. Aber ein Familienmitglied ist doch dabei, an der Kasse steht Kelly Hancock (Bild), eine Nichte von Johnny Cash.

Das Museum ist liebevoll und interessant gestaltet, liegt direkt am Broadway in Downtown Nashville. Ein Besuch für den Fan ist ein Muss, aber ich kann das Museum selbst dann empfehlen, wenn man Johnny Cash lediglich kennenlernen will.

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Über Franz-Karl Opitz (1164 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Traditional Country. News & Storys, Charts, Rezensionen.
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