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Neues Album: Steve Earle – The Ghosts Of West Virginia

Steve Earles neues Album "Ghosts Of West Virginia" erzählt Geschichten rund um die Bergleute, deren Stolz, Sorgen und Verzweiflung.

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Steve Earle & The Dukes Steve Earle & The Dukes. Bildrechte: Promo, Ted Barron

Steve Earle ist bekennender Sozialist und Countrymusiker. Diese Ausnahmestellung unterstreicht er wieder einmal mit seinem neuen Album Ghosts Of West Virginia, das am 22. Mai von New West Records veröffentlicht wird. Es erzählt vom Schicksal der Bergleute in West Virginia, ausgehend von dem „Upper Big Branch Disaster“, einem der größten Grubenunglücke in der Geschichte der USA, bei dem 29 Kumpel ums Leben kamen. Wieder wird er auf dem Longplayer von seinen „Dukes“ unterstützt.

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West Virginia ist ebenso wie Kentucky eines der Kohlenreviere der USA. War die Branche früher lebensnotwendig für das US-Wirtschaftssystem, so ist es heute eine aussterbende Branche. Die Folge: Wo früher stolze Bergleute nach erfolgreichen Arbeitskämpfen in relativer sozialer Sicherheit lebten, herrscht heute Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Und obwohl Trump ein Vertreter der herrschenden Wirtschaftselite ist, sind die Bewohner des Landstrichs zu einem Teil dessen Wähler und hoffen auf seine „America First“-Politik.

Genau da setzt Sozialist Earle an. Er verteufelt diese Trump-Wähler nicht als Rassisten oder Rechte, sondern nimmt ihre Sorgen ernst: Den schwindenden Stolz der Bergleute, die Arbeitslosigkeit, die Sorge „Nichts mehr Wert zu sein“, Armut und Perspektivlosigkeit. Aber er prangert auch die Praktiken der Minenfirmen an: Schlechte Sicherheitsstandards in den Bergwerken und gewerkschaftsfeindliches Verhalten, wenn die Kumpel versuchen, ihre Interessen zu vertreten.

Aus diesen Voraussetzungen entstand eines der vielversprechendsten Americana-Alben dieses Jahres. „Ich wollte mit Leuten sprechen, die nicht unbedingt so abstimmen wie ich, aber das bedeutet nicht, dass wir nichts gemeinsam haben. Wir müssen lernen, miteinander zu kommunizieren. Meine Beteiligung an diesem Projekt ist mein kleiner Beitrag zu diesen Bemühungen. Und der Weg, dies zu tun – und es tadellos zu tun – besteht einfach darin, die Leute zu ehren, die in Upper Big Branch gestorben sind“, äußerte sich Earle dieser Tage laut „Rolling Stone“.

Ein Teil der Songs hat er für das Theaterstück „Coal Country“ geschrieben, dazu kamen weitere Stücke über die Menschen und den Landstrich sowie das Traditional John Henry. Erste Single-Auskopplung ist „Devil Put The Coal In The Ground“, ein Stück das die harte Arbeit der Bergleute thematisiert.

Man darf gespannt sein auf dieses Konzeptalbum, das auf seine Art in die Fußstapfen eines legendären Countryalbums tritt. 1947 veröffentlichte Merle Travis das Album „Folk Songs of the Hills“, das sich mit dem Leben der Bahnarbeiter und Bergleute in Kentucky auseinandersetzte. „Nine Pound Hammer“ und vor allem „Sixteen Tons“ wurden Riesenhits. Es ist zu wünschen, dass Earles Album eine ähnliche Aufmerksamkeit erfährt.

Steve Earle – The Ghosts Of West Virginia: Das Album

Steve Earle - The Ghosts Of West Virginia

Titel: The Ghosts Of West Virginia
Künstler: Steve Earle
Veröffentlichungstermin: 22. Mai 2020
Label: New West Records
Formate: CD, Vinyl & Digital
Laufzeit: 29:46 Min.
Tracks: 10
Genre: Americana

Trackliste: (The Ghosts Of West Virginia)

01. Heaven Ain’t Goin‘ Nowhere
02. Union, God And Country
03. Devil Put The Coal In The Ground
04. John Henry Was A Steel Drivin‘ Man
05. Time Is Never On Our Side
06. It’s About Blood
07. If I Could See Your Face Again – feat. Eleanor Whitmore
08. Black Lung
09. Fastest Man Alive
10. The Mine

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Über Thomas Waldherr (802 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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